applied heresy I poetologies I marginalia

La poésie ne peut pas être dans les livres. Elle ne fait qu’y passer

– Poesie kann nicht in den Büchern sein. Sie ist nur auf Durchreise

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Henri Meschonnic, La poésie ne fait que passer (1992), in: Philippe Hamon et Jean-Pierre Leduc-Adine, Mimesis et Semiosis. Littérature et représentation: Paris: Éd. Nathan, 1992.

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Es gibt die Bücher und in den Büchern gibt es Gedichte. In schlafendem Zustand. Sie befinden sich dort im virtuellen Modus, sind nur als abrufbare Möglichkeit vorhanden. Aber es besteht die Chance, dass sich eines davon blitzartig zu erkennen gibt, sich entfaltet und sich mit einer sprachlichen Druckwelle neu in den Geschichtsverlauf einschreibt.

Wo es seine Wirkung entfaltet, laufen die alltäglichen Situationsabläufe und die gesprochene Sprache nicht mehr in denselben Bahnen wie zuvor. Das Gedicht, wenn es eines ist, wird zum Ort einer Grund legenden Transformation: eine Form der Sprache wandelt sich in eine Form des Lebens und eine Form des Lebens in eine Form der Sprache.

Diese Transformation ist nicht allein ein poetischer, sondern zugleich ein ethischer und damit politischer Akt. (…)

(…)

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